Thermoboy FK
Boyfriends
Performance
Christopher ist gerade von Bielefeld nach Hannover gezogen und möchte noch einmal neu anfangen. Doch das schöne Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit währt nur kurz. Wie findet er mit Anfang Dreißig neue Freunde in der ihm unbekannten Großstadt? Und wer sind diese Typen, die er plötzlich durch das Fenster eines Cafés namens Alvin’s sehen kann?
Was wäre, wenn es in den späten 1990ern eine Sitcom zwischen Sex and the City und Friends mit männlichen Protagonisten gegebenen hätte? Thermoboy FK bauen sich auf der Bühne ein Fernsehstudio und drehen mit Livepublikum die Serie, die sie als Jugendliche gern gesehen hätten. Darin reden vier Männer in ihren Dreißigern – Sebastian, Christopher, Alvin und Hendrik – über Sex und ihre Gefühle. Zwischen Schwimmbad, Schlafzimmer und Alvins Café geht es um soziale Ängste, das Verhältnis zum eigenen Körper und die Vereinbarkeit von Familie, Sexualleben und langsamem Internet.
”JURYSTATEMENT
„Wieder im Theater zu sitzen, mit anderen Menschen im Publikum und dann auch noch lautstark teilnehmen zu können am Geschehen auf der Bühne, das macht schon was mit mir als Zuschauerin. Denn ohne mich – und uns – als behauptete Sitcom-Studio-Besuchende ist der Abend nicht vollständig.
Mit „Boyfriends“ holen Thermoboy FK den 90er Jahre Retrovibe auf die Bühne und mit diesem eine längst überfällige Verhandlung gleich mit: Sitcoms in denen Männer* über ihre Gefühlswelten und Sexualität sprechen, die zudem auch nicht ausschließlich in heteronormativer Narration stattfindet.
„Boyfriends“ macht Spaß, stimmt nachdenklich, gewährt tiefe Einblicke und erzählt nebenbei ganz unausgesprochen davon, was es bedeutet, zusammen im Theater stattzufinden, indem es die Onlinestreaming-Sitcom-Kultur ins Liveerlebnis schubst.”“
Thermoboy FK
Thermoboy FK machen ihre Sehnsucht nach moderner Mythologie zu Theater. Sie erfinden zukünftige, vergangene oder parallele Welten und erzählen darin Geschichten vom Zusam-menleben als Gruppe, vom Wechsel der Identitäten und vom Verlust und Wiedergewinn von Unschuld. Dafür bauen sie Häuser, Landschaften oder Gärten und bewegen sich hin und her zwischen Fiktion und Theaterraum. Sie verdrehen alte Männerbilder und erschaffen neue. Mit meditativ choreografierter Handlungsarmut praktizieren sie Alternativen zu einer leistungsorientierten Gesellschaft.
Stab
Von und mit: Moritz Brunken, Dennis Dieter Kopp, Felix Scheer, Jasper Tibbe, Susanne Wagner | Bühne: Stefan Gottwill | Video: Simon Vorgrimmler | Kostüm: Harm Coordes, Jan Felix Hahn, Merle Richter, Marie Siekmann | Musik: Felix Scheer | Produktion: Zwei Eulen
Förderer
Gefördert von dem Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Niedersachsen und dem Kulturinstitut der Stadt Braunschweig | Koproduziert durch Theaterdiscounter Berlin