Operation Wolf Haul
WILLI oder Das Leben vor dem Tod
Eine theatrale Begegnung
Wenn der Tod in unser Leben fällt, verändert er alles. Von einem auf den nächsten Moment. Das Projekt beginnt mit einem Anruf, der 82 Jahre zurückliegt. Willi, Natalies 98-jähriger Großvater, hat dem Kollektiv von dem Moment und seinen Gefühlen und der Überforderung erzählt, als er 17-jährig 1940 mitten in der Nacht angerufen wurde und vom Tod seiner Mutter erfuhr. Ausgehend von diesem Moment aus Willis Lebenserinnerung startet das interaktive theatrale Begegnungsexperiment mit dem Publikum. Es werden Telefonate geführt, Briefe verschickt. Dann ein Paket, eine Livebegegnung in der Galerie metavier (in den Räumen von Cordes Bestattung) und am Ende ein Leichenschmaus im Pavillon. Es werden verschiedene theatrale Wege bespielt, um in persönlichen Kontakt zu treten, analog und digital. Eine gemeinsame Suche nach dem Leben vor dem Tod.
”JURYSTATEMENT
„Was bedeutet der Tod für jeden Einzelnen von uns? Auf den Spuren von persönlichen Erinnerungen – sowohl des Kollektivs als auch des Publikums – bewegt sich diese außergewöhnliche Inszenierung von OPERATION WOLF HAUL und regt damit zur Reflexion über das Thema Tod an. Intensiv, dicht dran, aber mit der notwendigen Distanz und immer emphatisch! Ein ungewöhnliches Format der Extraklasse!”“
Operation Wolf Haul
OPERATION WOLF HAUL hat seit seiner Gründung 2016 fünf theatrale Forschungsprojekte umgesetzt. Schwerpunkt des Theaterkollektivs ist eine ortsspezifische und performative Arbeitsweise. Die Stoffe und Themen sind persönlich angebunden. Lebenserfahrungen und Felder biografischer Konfliktforschung bestimmen Inhalt und Form. In den aktuellen Projekten sind dies die Themen Familie und Verlust („WILLI oder Das Leben vor dem Tod“) oder Depression („Das Beste von mir“). Die jeweilige persönliche Anbindung bestimmt auch das Arbeitsfeld, jede*r Beteiligte findet ihre*seine Rolle, ob Performer*in, Spielleiter*in, Ausstatter*in etc., im Verlauf der biografischen Feldforschung. Die Gruppe hat eine Arbeitsweise entwickelt, in der sie die Begegnung mit dem Publikum bereits vor den Aufführungen über digitale und analoge Wege beginnen.
Stab
Von und mit: Volker Bürger, Sebastian Jakob Doppelbauer, Maraia Jakimov und Natalie Köhler | Stargast: Willi | Ausstattung: Dirk Thiele | Licht: Erik Sonnenfeld
Förderer
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR