Theater Grand Guignol

Ein Leben lang kurze Hosen tragen

Theater Grand Guignol: Ein Leben lang kurze Hosen tragen | © Theater Grand Guignol, Foto: Simon Paul Schneider

„Wieso schenkt man denn einem Kind ein Quartett oder eine Spielesammlung, wenn man dann nicht mit ihm spielt?“ (Jürgen Bartsch)

Kasper ist neunzehn Jahre alt und wohnt immer noch bei seinen Eltern. Sein bester Freund, das Krokodil, versteht die Welt nicht mehr. Warum wirft die Mutter Porzellan nach Kasper? Warum sitzt der Vater mit einem Gewehr unter dem Küchentisch? Und warum, zur Hölle, soll Kasper Metzger werden, wenn er doch keine Kälber schlachten, sondern lieber auf die Kirmes will? In seinen Träumen ist Kasper woanders. Weitab von Elternhaus, Schule und gemeinschaftlichen Abendessen. In einem alten Bunker spielt Kasper mit seinen Freunden, bis sie eines Tages den fürchterlichen Gestank bemerken. Ob das die Toten aus den Weltkriegen sind?

Morbide und blutig, lustig, aber mit tödlichem Ernst: Ein Leben lang kurze Hosen tragen ist Kasperletheater und Serienmörderbiografie, eine Geschichte über Gewalt in der Familie und grotesker Tiefenhorror, erzählt mit einem ganz eigenen Geschmack fürs Geschmacklose.

Jan Fischer für die Auswahljury

Über das Theater Grand Guignol

Das Braunschweiger Theater Grand Guignol führt das Konzept des Pariser Théâtre du Grand-Guignol fort. In tragisch-komischen Stücken stellt es Menschen und deren Biografien in den Mittelpunkt, denen Gewalt widerfahren ist und die diese Gewalt weitergetragen haben. Dabei nutzt es die Figuren des Kasperletheaters, um durch diese als Stellvertreter*innen einen vorurteilsfreien und persönlichen Blick auf real existierende Personen zu werfen.

Stab

Autor: Simon Paul Schneider
Regie: Simon Paul Schneider, Katharina Binder
Bühne: Simon Paul Schneider
Kostüm: Ruby Heimpel
Supervision: Timo-Hakim Djebrallah
Dramaturgie: Katharina Binder
Technische Leitung: Martina Meyer
Licht & Ton: Timo-Hakim Djebrallah
Mitarbeit: Technik Julian Huke

Es spielen: Nina El Karsheh (Mutter), Marcus Hering (Kroki, Krokodil), Nikolaij Janocha (Vater), Luis Lüps (Kasper), Annegret Taube (Prinzessin Klaus)

Förderer und Sponsoren: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur | Stiftung Niedersachsen | Kulturinstitut der Stadt Braunschweig | Bürgerstiftung Braunschweig | Rudolf Augstein Stiftung | Maedebach Messebau | Fritz Kola | Deutsches Rotes Kreuz Braunschweig