pulk fiktion
KONFERENZ DER WESENTLICHEN DINGE
Was ist, wenn Familie nicht mehr der Natur gehorchen muss? Wenn man sie sich selbst aussuchen kann? Welche Freiheiten entstehen? Wer kümmert sich um wen? Eine für alle, alle für eine? Oder ganz anders?
An einem großen Spieltisch kommt eine untereinander unbekannte Gruppe von Kindern und Erwachsenen zusammen. Familie steht auf dem Spiel. Die Verhandlung beginnt. Ein Lautsprecher legt den Teilnehmern Worte in den Mund. Werden sie widersprechen? An diesem Ort zwischen Theater und Spielplatz wird abgestimmt, ausprobiert, beobachtet und erlebt, werden die Rollen stetig neu verteilt. Die interaktive Performance geht mit den 20 Teilnehmern auf die Suche nach der Bedeutung von Verwandtschaft, Verantwortung und Abhängigkeit und einem gemeinsam definierten Zusammenleben von Kindern und Erwachsenen. Dabei richtet sie sich gezielt an eine durchmischte Altersgruppe zwischen 8 und 99 Jahren.
”Ein bisher so sicher erscheinender Umgang mit bekannten und vertrauten Ritualen und deren Sinnhaftigkeit wird befragt und so manche pädagogische Position gerät ins Wanken, perspektivenerweiternd und multikomplex.
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Über pulk fiktion
pulk fiktion ist eine Performancegruppe, die sich 2008 in Bonn gegründet hat und derzeit von der Regisseurin und Performerin Hannah Biedermann und dem Performer und Videokünstler Norman Grotegut organisatorisch geleitet wird. Ein Pulk von jungen Künstlern (vorwiegend hervorgegangen aus den Hildesheimer Studiengängen) erarbeiten in unterschiedlichen Konstellationen Produktionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Der heterogene Pulk – bestehend aus Theater-/Filmregisseuren, Musikern, Performern, Videokünstlern, Interaktiv-Media-Künstlern – ermöglicht einen vielfältigen und interdisziplinären Ansatz. Außerdem ermöglicht diese Arbeitsweise, die ästhetische Form jeweils individuell an dem gestellten Thema auszurichten. Die Arbeiten von pulk fiktion sind durch einen interaktiv-medialen Zugang geprägt, nicht zuletzt deshalb, weil die Gruppe auch häufig in den Medien ihre Inhalte findet.
Die Gruppe, die sich anfangs ausschließlich dem Kinder- und Jugendtheater zugewandt hat, stellt sich nun vermehrt der Frage: Wie kann ein gemeinsames Leben mit allen Generationen (aller Nationen und aller Kulturen) aussehen? Und damit auch, wie kann ein zeitgenössisches Theater generationsübergreifend funktionieren? Und wie kann Theater nicht nur Utopien vorspielen, sondern selbst Ort der Begegnung und Verhandlung sein?
pulk fiktions Produktionen, meist Stückentwicklungen, wurden auf zahlreiche nationale und internationale Festivals eingeladen, wie u.a. Westwind – Kinder-und Jugendtheatertreffen NRW, Spurensuche – Bundesweites Treffen der Kinder- und Jugendtheater, Perspektives – Deutsch-Französisches Festival der Bühnenkunst, Momix – Kinder- und Jugendtheatertreffen Frankreich, Schäxpir – Internationales Kinder- und Jugendtheatertreffen in Österreich. Auf dem Westwind-Festival gewann Der Rest der Welt 2012 den Publikumspreis und Papas Arme sind ein Boot 2014 den 1. Preis der Fachjury.
Stab
Konzept: pulk fiktion | Regie Hannah Biedermann und Eva von Schweinitz | Livetechnik Matthias Meyer und Sebastian Schlemminger | Spiel Manuela Neudegger und Norman Grotegut | Bühnenbau One Take Toni | Assistenz und Stimme Milena Wichert | Produktionsleitung Zwei Eulen – Büro für Kulturkonzepte
Eine Koproduktion mit: LOT-Theater Braunschweig, FFT Düsseldorf und COMEDIA Theater Köln. Ermöglicht durch flausen-young artists in residence, ein Stipendien-Modellprojekt vom theater wrede+, Oldenburg.
Förderer: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Stiftung Niedersachsen, Stadt Köln/Kulturamt, Fonds Darstellende Künste e.V.