Theater Triebwerk
Jo im roten Kleid
Eine szenische Fantasie nach einem Bilderbuch von Jens Thiele
Jos Geschichte ist die Geschichte eines neuen Helden, der viel Mut aufbringen muss, um er selbst zu sein. Sie handelt vom Coming-out eines Jungen, der sich entgegen gängiger Geschlechterrollen und Klischees das rote Kleid seiner Mutter anzieht und damit auf die Straße geht. Zwei Musiker/Spieler erzählen die Geschichte von Jo im roten Kleid und öffnen dem Publikum so den Vorhang zu eigenen Erinnerungen, Ängsten und Selbstbildern.
Theater Triebwerk hat in seiner Bühnenbearbeitung eine feinstoffliche Theatercollage erstellt, in der Prozesse der Identitätsbildung „probiert“ werden: Was sind meine Vorstellungen von Männlichkeit/Weiblichkeit? Was ist mir peinlich? Wovor habe ich Angst? Und warum?
Ein Stück für Kinder ab 10 Jahren
Über Theater Triebwerk
Theater Triebwerk gründete sich 1995 als Erzähltheater-Gruppe in Hamburg. Die Gruppe ist eine Gemeinschaft von selbständigen Theaterschaffenden, die sich projektbezogen zur Erarbeitung von Konzeptionen und Inszenierungen zusammenfindet. Den Kern der Gruppe bilden Heino Sellhorn und Uwe Schade. Alle Mitglieder von Theater Triebwerk arbeiten auch in anderen künstlerischen Zusammenhängen, da die Gruppe über keine eigenen Räume oder regelmäßigen finanziellen Mittel verfügt. Theater Triebwerk arbeitet im Kollektiv und versucht einerseits über Projektgelder, andererseits über Koproduktionen mit anderen Theatern neue Projekte zu realisieren. Die Produktionen des Theater Triebwerk wurden u.a. zu den Kindertheater-Festivals Traumspiele, Augenblick mal! und Hart am Wind eingeladen und erhielten den Hamburger Theaterpreis, den Preis für Freies Kinder- und Jugendtheater der Niedersächsischen Lottostiftung und den Bayrischen Theaterpreis. Ihre Produktionen waren in Indien, Japan, USA, Großbritannien, Kanada und im New Victory Theater auf dem Broadway zu sehen.
Die bisherigen Produktionen richten sich sowohl an Kinder als auch an Jugendliche und Erwachsene. Allen gemeinsam ist der Einsatz von Livemusik als theatrales Element, das Interesse an der Verlebendigung von Erzähltheater und ein forschender Improvisationsspielraum, in dem sprachliche, musikalische und choreographische Elemente gefunden werden.
”„Jo im roten Kleid” ist die Geschichte eines „coming out“, die Geschichte eines mutigen Jungen, der viel Kraft aufbringen muss, um er selbst zu sein. Die Inszenierung beleuchtet das Thema Homosexualität von verschiedenen Seiten und stellt Fragen zu gängigen Klischees und Vorurteilen: Wann ist ein Mann ein Mann? Ist es peinlich z.B. einen Mann auf den Mund zu küssen etc.. Mit wenigen Requisiten wird die Thematik einfühlsam und ernsthaft, mal laut und dynamisch und mal ruhig und nachdenklich aufgefächert. Die eingesetzte Musik unterstützt atmosphärisch die Handlung und ist zugleich auch stilbildendes Element. Trashige (Rock-)Musikeinlagen und klassische Musik werden geschickt eingebaut. Dabei ist die Inszenierung niemals kitschig oder plakativ. Die Musik und besonders die ruhigen, leisen Momente der Inszenierung erzeugen starke Bilder und lassen Zeit und Raum für eigene Assoziationen. Im Text werden verschiedene Zeiten und Themen geschickt miteinander verwoben. Entstanden ist eine eindrückliche Inszenierung, die von Heino Sellhorn und Uwe Schade sehr authentisch und einfühlsam gespielt wird und im besten Sinne anregende Unterhaltung ist.
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Stab
Cello: Uwe Schade
Bass: Heino Sellhorn
Regie: Nina Mattenklotz
Ausstattung: Silke Rudolph
Eine Koproduktion mit dem Theater für Niedersachsen.
Dramatisierungsrechte des Bilderbuches von Jens Thiele beim Hammer Verlag.
Gefördert von: Land Niedersachsen und Friedrich Weinhagen Stiftung.